Flug von Sydney nach Alice Springs

Kurz nach 6am werde ich wach.
Ach Mönsch...
Die Zeit in Sydney ist vorbei. Viel zu schnell. Und ja, ich hätte noch Ideen, was man noch alles hier besuchen könnte.
Aber um ehrlich zu sein, ich liebe es noch etwas "offen" zu lassen. So hat man wieder einen Grund nochmals hierher zu kommen.

Und ein letzter morgendlicher Blick gen Opera geht auch noch

opera, sydney

Zum letzten Mal gibt es heute das leckere Frühstück.
Seit vier Tagen esse ich zum Frühstück das Gleiche:
Stulle mit handgeschlagener Butter, belegt mit Hähnchenwurst und darauf fein gehobelter Fenchel. Dazu pochierte Eier mit Sc.Hollandaise.
Vielleicht ist es auch gut, daß wir heute abreisen, sonst bräuchte ich für die Rückreise ein komplett neues Outfit
Wie jeden Morgen erhalten wir die Rechnung fürs Frühstück.
Nun... unser Frühstück ist im Zimmerpreis inkludiert.
Sonst wären jetzt 84AUD = 53 Euro fällig (Juli 2015).

 four seasons,sydney

Wir schnappen unsere Koffer.
Beim Verlassen des Zimmers begegnen wir noch einem Housekeeping-Mitarbeiter, der uns eine gute Reise wünscht und uns noch zwei Flaschen Wasser in die Hand drückt.
Wie nett!

Da sich unser Hotel nur drei Gehminuten vom Circular Quay befindet, gehen wir zu Fuß dorthin.
Von der Plattform 2 aus geht es mit dem Airport Link zum Domestic Airport.
Ein Mitreisender spricht uns an.
Er kommt ursprünglich aus Holland, lebt aber schon 36 Jahre hier. Ein anderer Mitreisender mischt sich auch noch ins Gespräch und so vergeht die Zugfahrt wie im Flug.

Der Sydney Domestic Airport schließt sich direkt an den International Airport an.
Hier ist alles so modern und very highsophisticated... Wahnsinn!
Das Einchecken erledigt man an dafür vorgesehenen Säulen. Alles ist sehr gut strukturiert und idiotensicher erklärt.

checkin, domestic airport, sydney

Beim Auflegen des ersten Koffers gibt es ein kleines Problem. Wir haben zwei Kilogramm Übergewicht. Der Automat spuckt eine Rechnung über 30AUD aus.
Sofort nimmt sich ein Mitarbeiter unseres Gepäcks an. Er storniert die Rechnung weil wir glaubhaft versichern, daß der andere Koffer leichter ist. Tatsächlich ist dieser drei Kilogramm leichter. Der Mitarbeiter lächelt ganz freundlich und erklärt nun, daß alles wieder ok ist. Wir sollten doch beim nächsten Mal das Gewicht der Koffer besser ausbalancieren.
Na bitte.

Die nächste kleine Panne habe ich mit meinem Handgepäck.
Natürlich werde ich fast immer wegen der vielen Ladegeräte bzw. der kleinen Fotoausrüstung rausgeholt. Das kenne ich schon.
Doch dieses Mal stellt etwas anderes ein Problem dar.
Man fragt mich ob ich Besteck im Gepäck habe.
"Natürlich nicht" antworte ich.

weather

Die Wettervorhersage für die nächsten
Tage sieht erst einmal super aus !

Dann wird mein Koffer wieder und wieder durchgezogen. Man findet doch Besteck in meinem Handkoffer.
Und dann auch noch ein Messer!
Oh Hilfe!.
Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
Stimmt ja, im letzten Flieger habe ich doch das Metallbesteck mitgenommen , da ich unser Obstmesser und den Schäler vergessen habe einzupacken.
Oh nein!
Das ist mir so was von peinlich!
Ich weise den Mitarbeiter darauf hin, daß er alles in die Tonne werfen kann.
Aber das interessiert ihn nicht. Er findet nach der nächsten Kontrolle noch ein Messer.
Oh nein!
Einmal lasse ich etwas mitgehen und werde dann auch noch voll erwischt!

Nach dem peinlichen Auftritt kann endlich der 2.Teil unserer Reise losgehen.
Wir werden zum ersten Mal mit Qantas fliegen.
Gestern beim Online Check in habe ich noch einmal unsere Sitzplätze geändert. Nicht nur, daß ich uns um viele Reihen nach vorn gebeamt habe, nein ich habe auch noch die Seite gewechselt. Irgendwie habe ich immer die Flieger in den letzten Tagen beobachtet und hatte das Gefühl, daß die Rechtssitzenden beim Start den Blick auf die Stadt haben.
Und tatsächlich!
Wir sitzen wieder auf der "richtigen Seite"!
Noch einmal gibt es den Blick auf dieses faszinierende "Sidni"
Aber ein Manko gibt es doch: die Fenster sind nicht geputzt!

sydney

Obwohl der Flug relativ ruhig ist, kann ich wieder einmal meine Flugangst nicht beherrschen. Trotz Müdigkeit kann ich nicht schlafen. Eine halbe Flugangsttablette hilft mir ein wenig abzuschalten und mit geschlossenen Augen zu dösen bzw. in Kurzschlaf zu fallen.

# Das Outback von oben

Nach zwei Stunden Flug allerdings bin ich wieder topfit und absolut entspannt.

Ich gucke aus dem Fenster und staune bzw. freue mich welch schöne Muster die Natur auf die Erdoberfläche gemalt hat.
Das ist also das Outback.
Einfach nur beeindruckend !!!

flight, view, outback
flight, view, outback

Der Pilot erklärt beim Anflug, was man auf der rechten Seite sehen kann.
Ich vermute die MacDonnell Ranges.
Aber die Akustik ist ein einziges Geplärre und das kann ja kein Mensch verstehen!
Wie auch immer.
Es sieht cool aus. Ach quatsch, es sieht einmalig aus! Irgendwie ähnelt es den Raupen, über die ich in verschiedenen Büchern gelesen habe, wenn es um die Traumzeit der Aborigine geht.

sydney

Zum Vergleich, habe ich bei Googlemaps lange gesucht und dann die Stelle gefunden. Das Satellitenfoto zeigt zwar eine andere Perspektive, aber man erkennt die Formation. Es befindet sich zwischen den Orten Alice Springs und dem 85 Kilometer entfernten Santa Teresa, im North Simpson Desert.

Dieser Ort, Santa Teresa, hat beim Schreiben des Berichtes irgendwie mein Interesse geweckt.
Bei Googlemaps ist ganz deutlich eine Landebahn zu erkennen.
Die 555 Seelen Gemeinschaft besitzt neben einer Polizeistation, einer Kirche und einer Health Clinic je eine Grundschule, Tankstelle, General Store und Art and Craft Centre.

Warum ich mich so wundere?
Ich stelle mir ein einziges Hochhaus in einer asiatischen Metropole vor.
Ganz sicher wohnen dort mindestens auch so viele Menschen.
Nur eben dramatisch beengter.

googleEarth

Beim Blick aus dem Fenster während der Landung, sehe ich eine völlig andere Natur.
Und es ist wie ein harter Schnitt. Heute früh noch Citylife und jetzt rote Wüste.
Außerdem werden uns noch zwei Stunden geschenkt.
Es ist kurz vor 12.25 Uhr.
Wir sind im Outback.

- Teil 2 unserer Reise beginnt hier -

arriving alice spring, northern territory

Als wir in Alice Springs aus dem Flieger steigen sind es trockene 26°C. Ist das vielleicht angenehm!
Und wieder empfängt uns ein tiefblauer Himmel!

Wir holen unser Auto bei Avis ab.
Es ist ein weißer Toyota Prado Landcruiser 4WD.
Ein feines Teil und nur 11.000km alt.

Nun geht es zum gebuchten Hotel, dem DoubleTree, Alice Springs.
Und tatsächlich weicht hier nix von der Norm ab. Alles ist genau wie in den USA.
Es gibt sogar meine heißgeliebten Cookies!

Während ich dann also zu meinem ersten Mittagsschlaf in diesem Urlaub komme, zieht Rainer ein paar Bahnen im Hotelpool.

Simpsons Gaps, northern territory

Kurz nach 5pm fahren wir zu Woolworth, um ein paar Snacks und Wasser für unterwegs zu kaufen.

Danach geht es in Richtung der West Macs.
An den Simpsons Gaps angekommen, geht gerade die Sonne unter.
Die Farben des Himmels sind überwältigend.
Das glaubt mir kein Mensch, der das nicht schon selbst mit seinen eigenen Augen gesehen hat!
"Bonbonfarben... von zitronengelb über himbeerrosa, orange bis zu heller Heidelbeere...!" poste ich meiner Familie zusammen mit einer Aufnahme. Aber das kommt so nicht rüber.
Wie auch immer: ich bin begeistert !!!
Und schon habe ich vergessen, daß ich so traurig war als wir Sydney verlassen haben.

Die Zeit der Dämmerung ist extrem kurz.
Und so ändern sich die Farben sekündlich.
Für eine kurze Wanderung ist es jetzt zu spät. Denn wir wollen nicht ganz im Dunkeln in dieser unbekannten Gegend unterwegs sein.
So machen wir ein paar Aufnahmen und fahren wieder Richtung Städtchen.

Simpsons Gaps, northern territory
Simpsons Gaps, northern territory
Simpsons Gaps, northern territory

In Alice ist es dann wirklich zappenduster.
Im Overlanders Steakhouse gibt es zum Abschluß des Tages ein T-Bonesteak mit etwas Gemüse und ein feines australisches, frischgezapftes Bier!

Overlander Steakhouse, Alice Springs